WINTER AN DEN GRENZEN

Die katastrophalen Lebensbedingungen für People on the Move werden noch schlimmer, wenn Kälte, Wind und Schnee eintreten. Die Härten des Winters kommen zu der anhaltenden Grenzgewalt und Polizeibrutalität hinzu. Hier sind einige der vielen Bedrohungen, denen die Menschen aufgrund der entmenschlichenden Migrationspolitik der EU ausgesetzt sind.




An den Grenzen Serbiens zur EU leben die PoM in „squats“, d. h. in zugigen Ruinen oder fadenscheinigen Zelten, die kaum Schutz vor der Kälte bieten. In diesen improvisierten Unterkünften fehlt es an Heizung, Strom und warmem Wasser. Angemessene Schlafsäcke und Winterkleidung sind unverzichtbar, werden aber von den Polizeikräften bei Push-Backs und gewaltsamen Räumungen der squats mutwillig zerstört.




Offenes Feuer ist die einzige Möglichkeit zum Heizen und Kochen. In den Wintermonaten ist das Holz, das die Menschen draußen zu sammeln versuchen, zu nass, so dass einige auf das Verbrennen von Plastik zurückgreifen müssen, wodurch giftige Dämpfe in die Unterkünfte gelangen. Öfen mit einem Rohr können die Räume erwärmen, ohne dass die Menschen giftigem Rauch und Dämpfen ausgesetzt sind. Um uns auf die kalten Monate vorzubereiten, statten wir die squats mit Öfen aus und führen Reparaturarbeiten an den Gebäuden durch, um die Isolation zu verbessern.


Der Grenzübertritt von Serbien in die EU ist im Winter noch schwieriger und gefährlicher als in den trockenen Sommermonaten. Einige Gebiete sind zu Fuß nicht passierbar, und die eisigen Temperaturen stellen eine Gefahr für Leben und Gesundheit der Menschen dar. Der Winter zwingt die Menschen dazu, unter katastrophalen Bedingungen auf wärmeres Wetter zu warten, um ihren Weg fortsetzen zu können.



Aussagen von Pushback-Überlebenden zeigen, dass der Winter in den Händen der Polizei zu einer brutalen Waffe wird. Sie nutzen die Kälte, um PoM noch mehr zu schaden, indem sie sie zwingen, im Schnee zu stehen, sie ihrer Winterkleidung zu berauben, sie in eiskalte Flüsse zu stoßen und sie mehrere Kilometer ohne angemessene Kleidung, sogar ohne Schuhe, laufen zu lassen.

Erstes Bild: @davetr0uble
Andere Bilder: @frachcollective

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