Trotz der extremen Bedingungen entscheiden sich People on the Move aus unterschiedlichen Gründen dafür sich nicht der Abschottungspolitik, die versucht Menschen in Camps zu halten und zu kontrollieren, zu beugen.
Diejenigen, die es wagen den Winter außerhalb der Camps zu verbringen, begeben sich in Abhängigkeit von autonomen Organisationen. Uns ist es jedoch unmöglich, die Menschen in dem Maße zu unterstützen, wie es angemessen wäre, auch da wir wiederrum von Kapazitäten und besonders Spendengeldern abhängig sind. Daher möchten wir euch an dieser Stelle für eure Spenden danken, die essentiell sind, um eine bessere Versorgung sicherstellen zu können.
Trotz allem versuchen wir, so gut es geht das Notwendigste zu gewährleisten, um die Menschen nicht mit der inhumanen Politik allein zu lassen. Wir als Kollektiv positionieren uns gegen die Instrumentalisierung der Camps zur Isolation und wünschen uns, ermöglichen zu können, dass den Menschen an den Orten geholfen wird, wo es notwendig ist und sie das selbst wollen, so dass sie die Orte erreichen können, die sie wollen.
Der Winter erschwert neben Umständen, die für People on the Move nun immer menschenunwürdiger sind, auch unsere Arbeitsbedingungen. In Bihać fallen die Temperaturen zurzeit täglich unter null, sodass die Wassertanks, die eine der essentiellen Lebensgrundlagen darstellen, einfrieren können.
Neben Wasser und Essen ist Feuerholz nun auch eine überlebens-wichtige Ressource, mit der die Menschen täglich versorgt werden müssen. Aufgrund des Mangels an trockenem Holz müssen sich People on the Move oft zwischen dem Kochen von Mahlzeiten oder dem Heizen entscheiden. Die Bergkette, die sich hinter der Stadt Bihać auftut und den Grenzübertritt für das Game darstellt, ist zugeschneit. Es ist lebensgefährlich, in dieser Jahreszeit loszugehen.
So ziehen sich einige Menschen in verlassene Häuser zurück, die auch wir versuchen, durch Konstruktionsarbeiten bewohnbarer zu machen. Während sich diese Arbeiten im Sommer darauf beschränkt haben, Energieversorgung durch Solarzellen bereitzustellen, bestehen sie nun zusätzlich daraus, mit Öfen beheizbare Räume zu gestalten, sodass Menschen vor dem Winter geschützter leben können. Die, die nicht in verlassenen Häusern Zuflucht finden, versuchen, ihre Zelte mit Decken und Planen wohnlicher zu machen. An einigen kalten Tagen können wir warme Duschen gewährleisten, können immer wieder Kleidung verteilen, doch vor allem die Kälte der Politik, mit der die Menschen im Stich gelassen werden, ist durch uns nur symptomatisch zu bekämpfen.